SPD-Historie

Das Programm

Auf dem Vereinigungsparteitag in Gotha 1871, der alle sozialdemokratischen Vereine und Parteien der Arbeiter zusammenschloss, verurteilte die Sozialdemokratische Partei den Besitz der Produktionsmittel in den Händen der Kapitalisten und verlangte die Bildung von Arbeiterproduktivgenossenschaften mit Staatshilfe. Bereits auf dem nächsten Parteitag in Erfurt, 1891, setzte sich diese Doppelstrategie durch. Die Partei formulierte einerseits eine revolutionäre Programmatik gegen den Monopolkapitalismus, andererseits eine solche von reformerischer und politischer Praxis. Darin enthalten sind Hinwendung zu Reformen zur schrittweise Verbesserung der Lage der Arbeiter durch ein allgemeines und gleiches Wahlrecht, die Gleichstellung der Frau (schon 1891!), die Schaffung von Arbeiterschutz-Gesetzen und soziale Gesetze. Damit wird deutlich, dass die Sozialdemokratische Partei immer einem Spannungsverhältnis von marxistischer Ideologie und pragmatischer Reformpolitik ausgesetzt war und ist. Der Pragmatismus führte schließlich zur Abspaltung der radikalen Linken in den Jahren 1916 bis 1919. Das Wirken der Arbeit der Sozialdemokratischen Partei zeigte sichtbare Erfolge für das Leben der Arbeiter. Die materielle Lage dieser Gesellschaftsklasse hatte sich seit 1890 kontinuierlich verbessert. Die Programme der SPD im 19.Jahrhundert auf der einen Seite und Sozialgesetze Bismarcks, auch dessen "Sozialistengesetz" auf der anderen Seite, sind deutliche Zeichen dieser harten Auseinander- setzung zwischen dem Wilhelminischen Staat und der SPD. Gerade sozialdemokratische Kämpfer wurden verfolgt. Auch hier in unserer Gegend. So wurden zum Beispiel die aus Riedlingen stammenden Bäckermeister Gebrüder Sautermeister wegen ihrer "Zugehörigkeit zur anarchistischen Partei", sowie wegen "ihrer Teilnahme an ... staatsgefährlicher und geheimer Verbindung" in der "Arbeiterassoziation" (einer gewerkschaftsähnlichen Vereinigung), zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt. Auch nach verbüßter Strafe hielt es die staatliche badische Regierung noch für nötig, die Aktivitäten der Mitglieder zu beobachten. ,Die Gebrüder Sautermeister ließen sich danach in der Umgebung von Heidelberg nieder. Erst mit der Entlassung Bismarcks und nach 1890 konnten sich Sozialdemokraten an die Öffentlichkeit wagen. Aber schon beklagt der Arbeitgeberbund in seinem Kommissionsbericht vom März 1891 die "häufigen und unbegründeten Streiks" der Arbeiter im Bergbau und in der Bauindustrie. "Erfordere eine "Gegenvereinigung", da die Arbeitgeber zum Spielball in den Händen der Arbeiteragitatoren" werden und "sich Gesetze vorschreiben lassen müssen". Heute, 1992, hat sich an solchen Tönen nichts geändert! Gleichzeitig mit den neuen Freiheiten geht ein "Zerfall" der Einheit der Arbeiterbewegung in verschiedene Interessengruppen einher. So beklagt der Sandhäuser Hambrecht 1891 in einem Referat, dass die Einheit der Sozialdemokratie wegen unterschiedlicher Interessen verloren ging. Ein "Gewerkverein" wird 1891 in Sandhausen gegründet.

~ Wilhelm Krämer ~

 

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